Idee und Umsetzung
Tobias Ilg übernahm im Jahr 2000 den elterlichen Betrieb in der Hatlerstraße. Sukzessive wurde anschließend die Energiewirtschaft ausgebaut und die Viehhaltung reduziert. - Am Betrieb Ilg werden derzeit 15 ha landwirtschaftlicher Fläche in Fruchtfolge zwischen Grünland, Mais und Dinkel bewirtschaftet. Die Energiepflanzen werden in der Biogasanlage verwertet bzw. der Dinkel vermarktet. Zusätzlich wird das anfallende Obst der Streuobstkulturen zu Obslter gebrannt und direkt vermarktet. Neben den landwirtschaftlichen Flächen werden auch 22 ha Wald bewirtschaftet. Dieser liefert einen Teil der benötigten Biomasse für die Fernwärmeanlagen. Die Biogasanlage wurde 2003 gebaut und wird neben den hofeigenen Energiepflanzen mit Gülle regionaler Landwirtschaftsbetriebe betrieben. Für Familie Ilg stellt eine effiziente und ganzheitliche Nutzung der Ressourcen ein wichtiges Ziel dar. Daher wird neben der Stromproduktion die Abwärme der Biogasanlage zur Trocknung von etwa 15.000 srm Hackgut jährlich genutzt. Der Betrieb umfasst heute acht Biomasseheizanlagen, zwei Holz-Kraft-Werke, vier Photovoltaikanlagen und ein Windrad. Damit wird aktuell jeder zehnte Dornbirner mit Strom und insgesamt werden rund 400 private, öffentliche und gewerbliche Objekte mit Wärme versorgt. Familie Ilg ist auch immer an der Weiterentwicklung der Bioenergiewirtschaft interessiert. So wurde in eine Feldversuchsanlage für Holzgaserzeugung investiert. Mittlerweile sind zwei Holzkraftwerke in Betreib. Es werden jedoch ständig neue Verbesserungen getestet. Als Nebenprodukt der Holzvergasung kommt es zu einer CO2-Bindung in Form von Holzkohle. Etwa 3 % der eingesetzten Biomasse fallen als Holzkohle (80 % Kohlenstoff) an. Diese Holzkohle kann landwirtschaftlich als Kohlenstoffquelle für den Humusaufbau sowie zur Fütterung genutzt werden und speichert zudem langfristig das CO2 im Boden. Derzeit ist die Nachfrage nach der Kohle deutlich höher als der Anfall und auch die Verwendungsmöglichkeiten sind noch nicht gänzlich ausgeschöpft. Der ganzheitliche Gedanke wird auch im Bereich Mobilität umgesetzt. Die Autos am Betrieb laufen mit Elektro- oder Biogasmotoren und für die Mitarbeiter stehen E-Bikes zur Verfügung. Zudem können Kunden und Mitarbeiter auf ein Tesla Carsharing Modell zurückgreifen. Die LKWs werden mit CNG angetrieben. Als erster Vorarlberger Betrieb hat Fam. Ilg auch die Zulassung zur Ausbildung von Biomassefacharbeitern. Der erste Lehrling begann im Juli 2017 und hat die einzigartige Gelegenheit, die ganze Bandbreit der Biomasseerzeugung, -bereitstellung sowie das Management der jeweiligen Anlagen zu erlernen. Das enorme Fachwissen des Betriebes wird auch deutlich an den unzähligen Projekten, die gemeinsam mit Hochschulen inner- und außerhalb Vorarlbergs durchgeführt werden. Weiteres wird ein Modul der Ausbildung zum europäischen Energiemanager am Betrieb gelehrt. Zudem engagiert sich der Betrieb stark in der Öffentlichkeitsarbeit. Jährlich werden über 1.000 Besucher, darunter viele Schulklassen, am Betrieb zum Thema Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien sensibilisiert.
Soziale Medien
Betriebsspiegel
Landwirtschaftliche Nutzfläche in ha: | 15,91 |
Forstwirtschaftliche Nutzfläche in ha: | 22 |
Hauptbetriebszweig: | Bio Energie: Strom und Wärme |
Erwerbsform: | Vollerwerb |
Gewerbebetrieb: | nein |
Sonstiges: | - Ca. 70 % eigener Maschineneinsatz - Stromproduktion: Biogas: 2.500.000 kWh Photovoltaik: 200.000 kWh Windkraft: 1.000 kWh Holzvergasung: 8.000.000 kWh - Wärmeproduktion: Biogas: 2.000.000 kWh Holz: 40.000.000 kWh. Durch die anfallende Pflanzenkohle in der Holzvergasung ergibt sich zusätzliche eine langfristige CO2 Speicherung von 1.700 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr. - Übernahme: 2000 - Arbeitskräfteäquivalent: 5 - Zuständigkeit: EnergieWerk Ilg: Geschäftsführung: Tobias und Bernhard Ilg 4 Heizwarte 1 Lehrling zum Biomassefacharbeiter 1 Praktikant Sekretäriat Tobias Ilg, Transporte und Holzschlägerung Betriebsleiter: Adi Mäser 3 Forstfacharbeiter 2 Maschinisten/Fahrer Arbeitskräfte gesamt: 20- Lage der Flächen: Zerstreut, Lage im städtischen Gebiet - Konventionell |
Statement
Energie aus Photovoltaik und Biomasse hat einen Namen, weil sie vom Nahversorger kommt, im Gegensatz zum anonymen Öl. Das schafft Bewusstsein.
Veränderungsgrund
Die Energieversorgung ist ein Zukunftsthema, da der jährliche Energieverbrauch weiterhin steigt. Fossile Energieträger sind jedoch endlich und zusätzlich schädlich für das Klima. Auf diesem Hintergrund und dem persönlichen Interesse für den Klimaschutz fußt die Entscheidung, in die Energiewirtschaft einzusteigen. Die Viehhaltung wurde anschließend aus arbeitswirtschaftlichen Gründen aufgelassen.
Idee und Umsetzung
Tobias Ilg übernahm im Jahr 2000 den elterlichen Betrieb in der Hatlerstraße. Sukzessive wurde anschließend die Energiewirtschaft ausgebaut und die Viehhaltung reduziert. - Am Betrieb Ilg werden derzeit 15 ha landwirtschaftlicher Fläche in Fruchtfolge zwischen Grünland, Mais und Dinkel bewirtschaftet. Die Energiepflanzen werden in der Biogasanlage verwertet bzw. der Dinkel vermarktet. Zusätzlich wird das anfallende Obst der Streuobstkulturen zu Obslter gebrannt und direkt vermarktet. Neben den landwirtschaftlichen Flächen werden auch 22 ha Wald bewirtschaftet. Dieser liefert einen Teil der benötigten Biomasse für die Fernwärmeanlagen. Die Biogasanlage wurde 2003 gebaut und wird neben den hofeigenen Energiepflanzen mit Gülle regionaler Landwirtschaftsbetriebe betrieben. Für Familie Ilg stellt eine effiziente und ganzheitliche Nutzung der Ressourcen ein wichtiges Ziel dar. Daher wird neben der Stromproduktion die Abwärme der Biogasanlage zur Trocknung von etwa 15.000 srm Hackgut jährlich genutzt. Der Betrieb umfasst heute acht Biomasseheizanlagen, zwei Holz-Kraft-Werke, vier Photovoltaikanlagen und ein Windrad. Damit wird aktuell jeder zehnte Dornbirner mit Strom und insgesamt werden rund 400 private, öffentliche und gewerbliche Objekte mit Wärme versorgt. Familie Ilg ist auch immer an der Weiterentwicklung der Bioenergiewirtschaft interessiert. So wurde in eine Feldversuchsanlage für Holzgaserzeugung investiert. Mittlerweile sind zwei Holzkraftwerke in Betreib. Es werden jedoch ständig neue Verbesserungen getestet. Als Nebenprodukt der Holzvergasung kommt es zu einer CO2-Bindung in Form von Holzkohle. Etwa 3 % der eingesetzten Biomasse fallen als Holzkohle (80 % Kohlenstoff) an. Diese Holzkohle kann landwirtschaftlich als Kohlenstoffquelle für den Humusaufbau sowie zur Fütterung genutzt werden und speichert zudem langfristig das CO2 im Boden. Derzeit ist die Nachfrage nach der Kohle deutlich höher als der Anfall und auch die Verwendungsmöglichkeiten sind noch nicht gänzlich ausgeschöpft. Der ganzheitliche Gedanke wird auch im Bereich Mobilität umgesetzt. Die Autos am Betrieb laufen mit Elektro- oder Biogasmotoren und für die Mitarbeiter stehen E-Bikes zur Verfügung. Zudem können Kunden und Mitarbeiter auf ein Tesla Carsharing Modell zurückgreifen. Die LKWs werden mit CNG angetrieben. Als erster Vorarlberger Betrieb hat Fam. Ilg auch die Zulassung zur Ausbildung von Biomassefacharbeitern. Der erste Lehrling begann im Juli 2017 und hat die einzigartige Gelegenheit, die ganze Bandbreit der Biomasseerzeugung, -bereitstellung sowie das Management der jeweiligen Anlagen zu erlernen. Das enorme Fachwissen des Betriebes wird auch deutlich an den unzähligen Projekten, die gemeinsam mit Hochschulen inner- und außerhalb Vorarlbergs durchgeführt werden. Weiteres wird ein Modul der Ausbildung zum europäischen Energiemanager am Betrieb gelehrt. Zudem engagiert sich der Betrieb stark in der Öffentlichkeitsarbeit. Jährlich werden über 1.000 Besucher, darunter viele Schulklassen, am Betrieb zum Thema Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien sensibilisiert.
Herausforderungen
Die Holzvergasungsanlage war eine große Herausforderung, da es sich um eine Pilotanlage handelte, bei der eine ständige Weiterentwicklung entscheidend war und auch derzeit laufend Versuche zur Optimierung durchgeführt werden. Durch den Klimawandel wird es zukünftig im Bereich der Holzwirtschaft eine große Herausforderung sein, die anfallenden Holzmengen energetisch sinnvoll zu nutzen. Da der Wärmebedarf im Winter tendenziell zurückgeht und das Holzangebot jährlich steigt, sieht man in der Holzvergasung eine Möglichkeit, dieses Holz sinnvoll zu nutzen.
Unterstützung durch LK/LFI
LFI-Biomassefacharbeiter, diverse Fachvorträge Arbeitskreis Biogas LK-Lehrlingsausbildungsstelle Rechtsberatung
Sonstiges
Wöchentlich rotierender diensthabender Heizwart Einmal pro Woche gibt es eine 'Frühstücks-Besprechung' für den Austausch zwischen den Mitarbeitern. WhatsApp-Gruppe für schnelle Kommunikation – jeder weiß Bescheid, wenn es eine Störung gegeben hat und was die Ursache war. Für den Lehrling gibt es einen eigenen Paten. - Staatspreis für Waldwirtschaft Energy Globe Vorarlberg 2016 Klimaschutzpreis Vorarlberg Klima Aktiv Auszeichnung 2017 LandLeben Hauptpreis Gewinner des CERES Awards 2018 'Landwirt des Jahres' und Kategoriensieger 'Energielandwirt' ... - Derzeit ist gerade ein neues Projekt in Planung bei dem es darum geht, ein gesamthaftes Energiekonzept für ein CO2-neutrales Betriebsgebiet zu schaffen. Ziel ist es, die Energie zum Gaspreis anbieten zu können, indem verschiedenste Technologien kombiniert und auch Rohstoffkreisläufe optimiert werden (z. B. Austausch von Abwärme der Betriebe untereinander, Rückführung von Alt-Paletten in Biomasse Heizwerk). Betriebsintern ist es das Ziel, möglichst ohne fossile Energien auszukommen. Ein gesamtbetrieblicher CO2-Fußabdruck soll erstellt werden und innerhalb von fünf Jahren soll der Betrieb CO2-neutral sein. Dazu werden vermutlich Ausgleichsmaßnahmen nötig sein. Derzeit beträgt beispielsweise der Primärenergieeinsatz (Diesel für Transport, Maschinen etc.) beim Holz etwa 3 % der Energie des Holzes.
Vielfältiges Bildungs- und Beratungsangebot
Die Landwirtschaftskammern und die Ländlichen Fortbildungsinstitute bieten ein
attraktives Bildungs- und Beratungsangebot für Bäuerinnen und Bauern an.
Die Bildungs- und Beratungslandkarte gibt einen umfassenden Überblick über eine
Vielzahl an Kursen, Seminaren und Beratungsangeboten.
Nutzen Sie die Bildungs- und Beratungslandkarte um das für Sie
passende Angebot zu finden und weitere Informationen zu erhalten.
Die Bildungs- und Beratungsangebote umfassen folgende Themengebiete:
- Beruf & Ausbildung
- Betrieb & Unternehmen
- EDV & Informationstechnologie
- Einkommenskombination & Direktvermarktung
- Bauen, Energie & Technik
- Forst- & Holzwirtschaft
- Gesundheit & Ernährung
- Persönlichkeit & Kreativität
- Pflanzenbau
- Recht, Steuer & Soziales
- Tierhaltung
- Biologische Wirtschaftsweise
- Ausgleichszahlungen & Förderungen
- Almwirtschaft
- Umwelt & Naturschutz
- Natur & Garten
- Kultur & Brauchtum
- Regionalentwicklung
Um ein besseres Ergebnis zu erhalten, können Sie Ihre Suchanfrage wie folgt verändern:
- *Platzhalter für beliebig viele Zeichen. zB: *fachtag
- ".."Suche nach exaktem Wort oder Wortgruppen. zB: "Kalb"
- oderSuche nach Dokumenten, welche entweder den ersten Begriff oder den
zweiten
Begriff enthalten. zB: Rind oder Kalb
- +Suche nach Dokumenten, die alle Begriffe enthalten. zB:+Rind +Kalb
- -Schließt Suchbegriffe aus. Bei Folgender Suchanfrage wird nach Dokumenten
gesucht, die Rind enthalten, aber nicht Kalb. zB: +Rind -Kalb
oder suchen Sie im jeweiligen Themengebiet im gewünschten Bundesland.
Unser Angebot
Je nach Zusammenstellung und Interesse der Gruppe: • Allgemeine Einführung Klimawandel – Klimaziele – Erneuerbare Energien • Besichtigung der technischen Anlagen • Aufzeigen und Erklären der verschiedenen erneuerbaren Energieformen • Beschreibung der Energiekette vom Wald/Feld bis zum Haushalt • Diskussion und Fragen - Programmart: Führung, Workshop, Verköstigungen
Zielgruppe
Studierende - Erwachsene - Ältere Menschen Berufskolleginnen
Dauer und Kosten
Dauer: 1 ½ h - Kosten: auf Anfrage
Termine
Termin nach Vereinbarung
Sonstiges
Anfahrt Öffis: Bus (Zieglergasse/Hatlerstraße) Zug (Hatlerdorf) - Anfahrt PKW: PKW und Bus - Parken: Ja (PKW und Bus), gratis - Sanitäranlage - Behindertengerecht - Angebot für Menschen mit Einschränkungen: Ja, die oben beschriebenen Programme eignen sich prinzipiell auch für Menschen mit Handicap, aber nicht alle technischen Anlagen sind behindertengerecht zugänglich.