Aufzeichnung Webinar Ideenacker #14

Alkoholfreie Getränke aus bäuerlicher Hand

Wie können landwirtschaftliche Betriebe die steigende Nachfrage nach alkoholfreien Getränken nutzen? Gerhard J.Lobner vom Weingut „Mayer am Pfarrplatz", Familie Schober von „Schobermost" und Alexander Hofer vom "Biohof Hofer" erzählten über Ihre Erfahrungen, die Chancen und Herausforderungen in diesem aufstrebenden Marktsegment.

Datum: 19. 6. 2024, 19:30 Uhr

Dauer: 56:21

Der Trend zu alkoholfreien Getränken ist international auf dem Vormarsch und fasst mittlerweile auch dank innovationsfreudiger Landwirt:innen auch am heimischen Markt Fuß. Die Gründe: Konsument:innen achten immer bewusster auf Gesundheit – ein zu beobachtender Megatrend – und auch immer mehr Menschen befürworten den so genannten situativen Alkoholverzicht und suchen nach geeigneten alkoholfreien Alternativen. Dieser Ideenacker präsentiert Ihnen drei Betriebe, die bereits alkoholfreie Produkte produzieren und ihre Erfahrungen darstellen.

  • Gerhard J. Lobner ist Geschäftsführer vom Weingut Mayer am Pfarrplatz: Das traditionsreiche Weingut keltert seit 1683 Wiener Weine in Döbling und hat seit kurzem auch alkoholfreie Weine im Sortiment, denn international spielen alkoholfreie Weine seit einiger Zeit eine immer größer werdende Rolle.
  • Die Familie Schober ist Vorreiter bei alkoholfreien Obstweinen in Österreich: Seit über 100 Jahren wird im südlichen Mühlviertel Obst geerntet und zu Mosten, Fruchtsäften und noch vielem mehr veredelt. Die alkoholfreien Obstweine zeichnen sich durch eine jugendlich, zarte Apfelfruchtnote aus.
  • Seit 2002 zählt für Alexander Hofer vom gleichnamigen Betrieb die biologische Landwirtschaft als Zukunft. Dabei hat sich der Betrieb auf den Kräuteranbau spezialisiert. Über die eigene Marke "Biotaste" werden u.a. Tees und Sirupe verkauft.

 

Zusammenfassend ist zu erwähnen:

Das Webinar drehte sich um die Herausforderungen und Strategien bei der Einführung und Vermarktung von alkoholfreien Getränken. Die Teilnehmer tauschten Erfahrungen und Erkenntnisse aus, wie sie auf die wachsende Nachfrage nach alkoholfreien Alternativen reagieren und welche Schritte sie unternommen haben, um diese Produkte erfolgreich zu etablieren.

Die Hauptthemen des Webinars waren:

  • Einführung und Marktakzeptanz von alkoholfreien Getränken: Diskussionen über die Herausforderungen, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das von den Kunden als akzeptabel und genießbar empfunden wird.
  • Veränderungen im Konsumentenverhalten: Beobachtungen darüber, wie einige typische Konsumenten von alkoholischen Getränken auf alkoholfreie Alternativen umgestiegen sind und was dies für die Branche bedeutet.
  • Produktentwicklung und Sortimentserweiterung: Beispiele für neue alkoholfreie Produkte wie alkoholfreier Sekt (Frizzante) und alkoholfreier Sparkling mit Wermut sowie deren Rolle als Durstlöscher und geschmackliche Alternativen.
  • Vertriebsstrukturen und Absatzmärkte: Die Bedeutung des Fachhandels, Exports, Lebensmitteleinzelhandels und Online-Vertriebs bei der Markteinführung von alkoholfreien Getränken.
  • Bedeutung der Regionalität und Wertschöpfung: Die Vorteile und Herausforderungen der regionalen Produktion und Zusammenarbeit mit lokalen Bauernhöfen.
  • Motivation und Innovationsgeist: Die persönliche Motivation der Unternehmer, neue Produkte zu entwickeln, und die Wichtigkeit, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen.
  • Erfahrungen und strategische Entscheidungen: Persönliche Erfahrungen und Erkenntnisse von Unternehmern, die in alkoholfreie Weinproduktion eingestiegen sind, sowie die strategischen Überlegungen hinter diesen Entscheidungen.

Zusammenfassend bot das Webinar eine Plattform für den Austausch von Wissen und Best Practices im Bereich der alkoholfreien Getränke, insbesondere für bäuerliche UnternehmerInnen, die ihr Sortiment erweitern und auf die veränderten Konsumentenbedürfnisse reagieren möchten.

 

Transkript Ideenacker 14:

Sehr geehrte Damen und Herren,
herzlich willkommen zu unserem bereits 14. Ideenacker unserer Webinarserie. Heute erwarten Sie wieder 60 Minuten Inspiration und Innovation. Mein Name ist Peter Stachel, ich bin Innovationsberater für die Landwirtschaftskammer Steiermark, und ich begleite Sie durch dieses Webinar.
Vorab ein paar organisatorische Hinweise für Sie: Sollten Sie das erste Mal dabei sein, möchte ich Ihnen kurz die Webinarserie Ideenacker vorstellen. Sie ist eine Gemeinschaftsproduktion des LFI Österreich, der Innovationsoffensive, in Kooperation mit den Landwirtschaftskammern in den Bundesländern, und wird unterstützt durch Bund, Länder und die Europäische Union.
Was ist die Idee des Ideenackers? Was ist unser Ziel? Was möchten wir Ihnen weitergeben? Wir möchten Ihnen Inspiration bieten und mit Ihnen über Ihren persönlichen und betrieblichen Tellerrand blicken. Wir möchten Ihnen neue Wege aufzeigen, die abseits des Mainstreams liegen, aber auch Mainstream werden können. Neue Trends, die auf uns zukommen.
Heute haben wir ein Thema ausgewählt, das sich um Getränke dreht, passend zu den heutigen Temperaturen – alkoholfreie Getränke aus bäuerlicher Hand. Welche Möglichkeiten gibt es, und was ist bereits in Österreich verfügbar? Dazu haben wir drei Betriebe aus unterschiedlichen Bundesländern gewinnen können: Niederösterreich, Wien und Oberösterreich. Die drei Betriebe werden uns jeweils 10 Minuten lang ihre betrieblichen Ausrichtungen näherbringen und ihre Erfahrungen schildern, wie sie das Thema alkoholfreie Getränke angegangen sind. Im Anschluss daran haben Sie in einer 15-minütigen Fragerunde die Möglichkeit, vertiefende Fragen zu stellen. Details dazu und zu den technischen Abläufen folgen später.
Für einen reibungslosen Ablauf bitte ich Sie, Ihre Audio- und Videofunktion zu deaktivieren. Fragen sind grundsätzlich im Chat willkommen. Meine Kollegin und Projektleiterin der Innovationsoffensive, Lisa Piller, steht für Ihre Fragen bereit und hilft Ihnen bei technischen Herausforderungen. Lisa, könntest du bitte deinen telefonischen Kontakt in den Chat schreiben?
Die Vorträge werden aufgezeichnet und auf der Webseite meinhof-meinweg.at veröffentlicht. Sie können diese gerne nochmals ansehen oder teilen.
Das war's von der Einleitung. Wir wollen auch gleich beginnen und machen unsere erste Station in Niederösterreich, genauer gesagt in Kleinmeiseldorf im Waldviertel. Dort ist Alexander Hofer mit seiner Familie beheimatet. Seit 2002 betreiben sie biologische Landwirtschaft und haben sich unter anderem auf den Kräuteranbau spezialisiert. Unter der Marke Biotast vertreiben sie Teesorten und Sirupe.
Ich übergebe nun das Wort an Alexander Hofer. Alexander, bitte stelle uns deinen Betrieb und eure alkoholfreien Getränke näher vor.
Alexander Hofer, bitte starte mit deinen Ausführungen und der Bildschirmfreigabe.
Ja, dann wünsche ich Ihnen einen schönen guten Abend. Ich darf jetzt unseren Betrieb näher vorstellen, insbesondere im Hinblick auf die alkoholfreien Getränke, also Kräuter und Sirupe, die wir anbieten.
Wie Peter bereits erwähnt hat, betreiben wir den Betrieb als Familie. Es sind mein Vater, meine Schwester, meine Mutter und ich im Betrieb tätig. Hauptsächlich sind wir vier in der Direktvermarktung aktiv. Die grundsätzliche Landwirtschaft betreiben eigentlich nur mein Vater und ich.
Nun zu den allgemeinen Punkten zu unserem Betrieb: Wie schon erwähnt, haben wir 2002 auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt. 2003 folgte dann der Schritt zum Ölkürbisanbau. Es war ein Lernprozess durch Learning by Doing. 2016 kam der Kräuteranbau hinzu, da wir eine Diversifizierung unseres Betriebs benötigten. Getreide war für mich schon normal, da ich damit aufgewachsen bin. Doch das Thema Kräuteranbau hat mich sehr fasziniert. Ich sprach darüber mit meinem Vater und er war sofort begeistert. Wir beschlossen, es auszuprobieren.
Wir haben mit der Firma Walland zusammengearbeitet, die uns in diesem Bereich unterstützt hat. So ging es weiter. Ende 2019 beschlossen wir, dass wir mehr machen mussten, als nur im großen Stil anzubauen und zu vermarkten. Wir wollten direkt zum Kunden gehen, die Produkte veredeln und dadurch einen Mehrwert schaffen.
Im Jahr 2020 starteten wir dann damit. Während dieser Zeit überlegte ich mir, dass ich es nicht unter einem generischen Namen vermarkten, sondern eine eigene Biomarke schaffen wollte. Warum wir das gemacht haben, erkläre ich später noch. Mittlerweile haben wir über 30 verschiedene Kräuter in unserem Kräutergarten, der zwar klein ist, aber über 80 Produkte in unserem Sortiment umfasst. Wir haben es also schon ziemlich gut ausgebaut.
Kurz eine kleine Produktübersicht, was wir so haben: eben die Kräuter und Kräutertees, Säfte und Sirupe. Dann haben wir noch Nudeln, hauptsächlich Dinkelnudeln und normale Hartweizengrießnudeln mit Ei, aber auch ohne Ei, was für Veganer geeignet ist. Natürlich haben wir auch Getreide als Körner, darunter Linsen und alle möglichen Samen. Wir haben Senfkörner und Kürbiskernöl, das war eigentlich unser erstes Produkt und ist jetzt seit 17 oder 18 Jahren bei uns im Sortiment. Zudem stellen wir verschiedene Salzmischungen her, zum Beispiel mit Kräutern und Kürbiskernen.
Nun komme ich etwas näher zu den Kräutern und Kräutertees. Insgesamt haben wir 34 Kräuter, wobei hier auch die Blüten mitgerechnet sind. Für einige Sirupe benötigt man natürlich die Blüten, und für die Tees dienen sie teilweise als Schmuckdroge, um die Optik zu verbessern. Blüten machen Tees und Sirupe extrem schön und ansprechend.
Jetzt zu den großflächigen Anbauflächen. Wir haben ein mobiles Kräutertrocknungsgerät, das unser Herzstück im Betrieb ist. Die gesamte Verarbeitung erfolgt eigentlich von Anfang bis Ende mit der Hand. Auf den großflächigen Feldern nutzen wir jedoch maschinelle Unterstützung, um effizienter zu arbeiten.
Und nun kommen wir zu dem neuen Trend: alkoholfreie Getränke. Diese werden immer beliebter, vor allem bei der jüngeren Generation, da der Alkoholkonsum immer weniger wird. Es braucht daher natürlich Alternativen, besonders zum Essen, und da gewinnen Tees und Sirupe immer mehr an Beliebtheit. Wir haben diesen Trend aufgegriffen und uns in diese Richtung entwickelt.
Besonders die Sirupe sind hervorragend zum Essen geeignet. Bei uns gibt es eigentlich nichts anderes mehr als unsere eigenen Sirupe. In der warmen Jahreszeit sind sie ein richtig gutes Erfrischungsgetränk. Für mich gibt es nichts Besseres als ein kühles Getränk mit Sirup und vielleicht ein bisschen Zitrone oder Apfel. Das ist eines der besten Getränke, die man haben kann.
Erfrischungsgetränke, dann haben wir noch eine kleine Produktübersicht:
Was wir so haben: eben die Kräuter und Kräutertees, Säfte und Sirupe. Dann haben wir noch Nudeln, hauptsächlich Dinkelnudeln und normale Hartweizengrießnudeln mit Ei, aber auch ohne Ei, was für Veganer geeignet ist. Natürlich haben wir auch Getreide als Körner, darunter Linsen und alle möglichen Samen. Wir haben Senfkörner und Kürbiskernöl, das war eigentlich unser erstes Produkt und ist jetzt seit 17 oder 18 Jahren bei uns im Sortiment. Zudem stellen wir verschiedene Salzmischungen her, zum Beispiel mit Kräutern und Kürbiskernen.
Nun komme ich etwas näher zu den Kräutern und Kräutertees. Insgesamt haben wir 34 Kräuter, wobei hier auch die Blüten mitgerechnet sind. Für einige Sirupe benötigt man natürlich die Blüten, und für die Tees dienen sie teilweise als Schmuckdroge, um die Optik zu verbessern. Blüten machen Tees und Sirupe extrem schön und ansprechend.
Jetzt zu den großflächigen Anbauflächen. Wir haben ein mobiles Kräutertrocknungsgerät, das unser Herzstück im Betrieb ist. Die gesamte Verarbeitung erfolgt eigentlich von Anfang bis Ende mit der Hand. Auf den großflächigen Feldern nutzen wir jedoch maschinelle Unterstützung, um effizienter zu arbeiten.
Und nun kommen wir zu dem neuen Trend: alkoholfreie Getränke. Diese werden immer beliebter, vor allem bei der jüngeren Generation, da der Alkoholkonsum immer weniger wird. Es braucht daher natürlich Alternativen, besonders zum Essen, und da gewinnen Tees und Sirupe immer mehr an Beliebtheit. Wir haben diesen Trend aufgegriffen und uns in diese Richtung entwickelt.
Besonders die Sirupe sind hervorragend zum Essen geeignet. Bei uns gibt es eigentlich nichts anderes mehr als unsere eigenen Sirupe. In der warmen Jahreszeit sind sie ein richtig gutes Erfrischungsgetränk. Für mich gibt es nichts Besseres als ein kühles Getränk mit Sirup und vielleicht ein bisschen Zitrone oder Apfel. Das ist eines der besten Getränke, die man haben kann.
Ich möchte kurz auf die Anfänge eingehen, wie wir zu den Kräutern gekommen sind. Wie gesagt, der erste Schritt war der Kräuteranbau. Wir haben uns gesagt, dass mehr möglich sein muss, denn die Landwirtschaft ist nicht so lukrativ wie früher. Deshalb mussten wir die Wertschöpfungskette ein bisschen diversifizieren, um nicht immer den nächsten Schritt abzugeben, sondern alles selbst zu machen. Natürlich ist das mit viel Aufwand verbunden. Bei mir war es so, dass ich nicht zu viel Zeit darauf verwenden wollte, dass es nicht funktioniert. Aber mittlerweile sind wir gut aufgestellt.
Was extrem wichtig für die Direktvermarktung ist: Man braucht Zeit, um so weit zu kommen, dass alle Kontrollen abgeschlossen sind, alle Zertifikate vorliegen und man sagen kann: "Jetzt können wir starten." Der bürokratische Aufwand ist nicht gering. Wir haben oft mit der Kontrollstelle telefoniert und alles Mögliche geklärt, bis wir soweit waren.
Ein großer Fehler war, dass ich dachte, der Hauptverkauf würde online stattfinden. Online ist zwar die Zukunft, aber ohne Namen und Marke ist es schwer, Kunden zu gewinnen. Online-Marketing ist gut, aber es gibt viel Konkurrenz. Unser Online-Shop funktioniert mittlerweile, aber der direkte Kontakt mit Kunden ist am besten. Auf Märkten kann man mit Kunden reden und herausfinden, was sie wirklich wollen.
Die Rezepte für die Kräutertees haben wir selbst entwickelt und uns Inspiration aus dem Internet geholt. Die Namensgebung der Tees ist auch wichtig, besonders wenn man sie in Österreich verkauft. Hier muss man auf lokale Vorlieben achten. Wir haben Namen wie "Sommertee" oder "Wintertee" gewählt, die gut ankommen.
Ab Mitte Juli werden wir unsere Tees auch in Pyramidenbeuteln anbieten, um eine größere Zielgruppe anzusprechen. Zunächst nur zwei Sorten, da die Produktion aufwendig ist.
Zum Thema alkoholfreie Getränke: Diese sind besonders bei jüngeren Menschen beliebt. Unsere Sirupe sind ideal zum Essen oder als Erfrischungsgetränk, vor allem im Sommer.
Eine kurze Übersicht unserer Tees, Sirupe und Säfte: Wir haben eine Vielzahl an Produkten im Sortiment. Die Herstellung der Sirupe ist aufwendig, besonders das Abfüllen und die Lagerung.
Zum Abschluss: Man kann regional erfolgreich sein, ohne mit den Supermärkten konkurrieren zu müssen. Es ist wichtig, dass das Produkt preislich und qualitativ passt. Eine gute Internetpräsenz ist trotzdem essentiell, ebenso wie eine eigene Homepage und Social Media. Man muss sich auch mit den gesetzlichen Bestimmungen auseinandersetzen, wie Inhaltsangaben, Gewicht, und Verpackung.
Ich freue mich auf die Fragerunde, in der wir noch detaillierter über unsere Produkte sprechen können. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, und danke an Peter für die Moderation. Herzlichen Dank, Alexander Hofer vom Hof Hofer. Super, danke auch für die persönlichen Tipps, was möglich ist und deine Eindrücke.
Wie gesagt, wenn wir abbrechen müssen, haben wir nachher noch 15 Minuten Frageraum, wo man die Möglichkeit hat, Alexander Hofer Fragen zu stellen.
Ja, hallo und danke für die Einladung. Mein Betrieb ist, wie wir sagen, ein reiner Obstbetrieb. In den letzten Jahren haben wir uns mehr auf Lohnverarbeitungsdienstleistungen für Kollegen spezialisiert. Der Obstbau hat bei uns etwas an Bedeutung verloren, da die Absatzmärkte kleiner geworden sind. Wir haben uns auf die Direktvermarktung verlegt, was sich als beste Vermarktungsstrategie für unseren Betrieb erwiesen hat. Durch den direkten Kontakt zu unseren Kunden können wir deren Bedürfnisse besser verstehen und bedienen.
Unser Betrieb ist klein, mit etwa 5 Hektar Grundfläche. Wir haben uns auf die Verarbeitung von Obst spezialisiert, das entweder in Flaschen abgefüllt oder zu Saft oder Mus weiterverarbeitet wird. Dabei setzen wir die Produkte mit Kohlensäure an oder bieten andere Veredelungen an, je nach Kundenwunsch.
Vor einigen Jahren haben wir uns entschlossen, alkoholfreien Most zu erzeugen. Ich glaube, wir waren die ersten, die das in unserer Branche angeboten haben. Der Trend zu alkoholfreiem Bier hat uns inspiriert, etwas Ähnliches mit Most zu versuchen. Die Produktion von alkoholfreiem Most war eine Herausforderung, da die Qualität und die Aromatik erhalten bleiben müssen. Wir haben uns für ein Verfahren mit Vakuumverdampfung entschieden, das in Deutschland von einem größeren Betrieb durchgeführt wird. Die Technik ist entweder Membranfiltration oder Vakuumverdampfung, wobei letztere die bessere Qualität liefert.
Die Qualität des alkoholfreien Obstweins ist noch nicht so gut wie die des Biers, da die Aromatik noch nicht vollständig durchkommt.
Das ist halt die Schwierigkeit, dass man ein Produkt entwickeln muss, bei dem der Kunde sagt: "Das ist akzeptabel zum Trinken und man kann es genießen." In den letzten zwei Jahren hat sich das schon stark etabliert. Einige Weintrinker sind auf alkoholfreie Varianten umgestiegen und trinken eigentlich nur noch alkoholfreien Wein. Das war eine Chance, die wir ergriffen haben. Zusätzlich haben wir unser Sortiment um alkoholfreie Frizzante erweitert, und das Neueste ist nun alkoholfreier Sparkling mit Wermut, ein angenehmer Durstlöscher mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. Das spricht ein breites Kundenspektrum an. Unsere alkoholfreien Produkte möchten wir noch weiter ausbauen, entweder mit alkoholfreiem Frizzante oder mit alkoholfreiem Wein. Wir haben es schon probiert, aber das größte Problem ist es, diese Produkte zu den Kunden zu bringen und zu zeigen, dass es wirklich ein tolles Getränk ist, das man öfter genießen kann, nicht nur einmalig. Momentan hat es sich in unserer Region mit den alkoholfreien Getränken bereits etabliert, und das werden wir sicherlich weiterverfolgen. Heute schauen wir darauf, dass wir im Lebensmittelhandel Fuß fassen, da es das Produkt dort noch nicht richtig gibt. Wir kaufen das Obst von umliegenden Bauernhöfen ein und verarbeiten es unter Bezahlung. Das ist ein regionales Produkt mit hoher Wertschöpfung und die lokalen Lieferanten sind froh, dass sie uns beliefern können. Der Kontakt zu den Konsumenten ist die größte Herausforderung beim Verkauf. Derzeit verkaufen wir hauptsächlich an Familienangehörige, da wir nur zu dritt sind. Wir erhalten viel Feedback zu den Preisen, was oft schwierig ist. Die Idee, ein neues Produkt auf den Markt zu bringen, motiviert mich. Es ist wichtig, etwas Neues auszuprobieren und Schwung in die Kundschaft zu bringen. Ich bereue es nicht, Fehler zu machen. Der größte Fehler ist es, nichts zu tun. Das ist mein Motto. Man sollte etwas ausprobieren und wenn es schiefgeht, dann ist das eben so. Falls Sie Fragen haben, stehe ich gerne zur Verfügung.
Okay, dann gehen wir weiter und übergeben das Mikrofon genau. Danke schön. Ja, vielen Dank, Wolfgang. Danke, Wolfgang, für deine Ausführungen und auch für das Angebot und die angesprochene Fragerunde. Jetzt geht es gleich weiter mit dem letzten und dritten Vortrag, den wir jetzt haben. Wir wandern gedanklich gesehen vom Bundesland in die Bundeshauptstadt, nämlich nach Wien. Dort ist Gerhard Lobner, Geschäftsführer vom Weingut Meer am Fahrplatz, einem traditionsreichen Weingut in Wien Döbling. Seit 1683 werden dort Weine gekeltert, und seit einigen Jahren befindet sich auch alkoholfreier Wein im Sortiment. Was die Idee dahinter ist und welche Strategie dahinter steckt, wird uns Gerhard Lobner gleich in den nächsten 10 Minuten selbst präsentieren. Bitte schön.
Geschätzte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich sitze hier gerade ein bisschen im Halbschatten, äh, ein Auge blendet die Sonne, das andere sieht auf den Bildschirm. Ich freue mich, euch jetzt ein bissel was über unseren Betrieb zu erzählen und auch darüber, wie es dazu kam, dass wir uns für alkoholfreien Wein entschieden haben. Wie Herr Stachel schon gesagt hat, sind wir ein Traditionsbetrieb seit 1683. Wir produzieren vorwiegend an den Hängen des Wiener Nussbergs, den wir jetzt hier im Blick vor uns haben, über der Stadt. Wiener Wein. Wir bewirtschaften rund 70 Hektar Rebfläche und haben eine Jahresproduktion von ungefähr 650.000 Flaschen Wein. Wir sind ein Weißweinbetrieb, wobei der Wiener Gemischte Satz unser wichtigster Wein ist, mit weit über 50% Anteil. Ebenso wichtig oder annähernd so wichtig ist der Grüne Veltliner. Und dann haben wir eben noch einige andere Rebsorten der Burgunder Gruppe und für Wien vielleicht Exoten wie Gelber Muskateller und Blauer Traminer. Die Steirer kennen all die Sorten, die ich jetzt erwähne; ihr findet sie auch in Wien. Rotwein hat bei unserem Betrieb nicht so ganz die große Bedeutung, mit 5% ist vorwiegend der Pinot Noir vertreten, der die kalkreichen Böden des Wiener Nussbergs liebt. Auch der Zweigelt ist ein Thema.
Die Vertriebsstruktur ist natürlich immer wichtig, wenn man sich neue Produkte überlegt: Wie bin ich aufgestellt? Was ist sozusagen mein Kernbereich? Wo bin ich gut? Was kann ich? Was kann ich nicht und was brauche ich? In unserem Fall sind wir überwiegend im Fachhandel tätig, der 45% unserer Kundenschicht ausmacht. Das sind die Klassiker wie Del Fabro, Mell, Weinwolf, die praktisch in die Gastronomie liefern, und ein Teil davon geht in den C&C, den Cash and Carry, mit Wedl, Kastner, Transgourmet und Metro. Der Exportanteil mit 30% ist ganz ordentlich, da haben wir wahrscheinlich in den nächsten Jahren auch die meisten Steigerungsmöglichkeiten, vor allem in den USA. Wir exportieren in 26 Länder – 26 aktive Länder. Wenn ich "aktiv" betone, heißt das, dass sie ein breites Sortiment von uns haben und auch in die Jahrgangstiefe gehen. Das ist ganz entscheidend. Nicht nur irgendwann einmal eine Palette auf die Cayman Islands zu schicken und dann ist für die nächsten 10 Jahre Ruhe, sondern wirklich aktiv mit den Partnern in die Gastronomie reinzuarbeiten und auch entsprechende Verfügbarkeit zu gewährleisten.
Ein weiterer Punkt ist, dass wir auch eigene Gastronomiebetriebe haben, die uns mit 10% des Absatzes unterstützen. Das ist auf der einen Seite der klassische Heurige Mayr am Pfarrplatz, dann eine Buschenschenke am Wiener Nussberg mitten in den Weingärten, das Restaurant ebenfalls direkt am Pfarrplatz, und die Sky Restaurants und das Sky Café in der Wiener Innenstadt in der Kärntnerstraße. Der Lebensmitteleinzelhandel macht ebenfalls 10% aus, vorwiegend ist es da Spar unser wichtiger Partner und Rewe. Natürlich gibt es auch den Ab-Hof-Verkauf und den Online-Bereich, der immer stärker wird und gerade beim alkoholfreien Wein immer spannender wird.
Wie kommt ein Traditionsbetrieb zum alkoholfreien Wein? Nun ja, wenn ich die Schritte aufliste, die wir durchgemacht haben, dann könnte das fast negativ klingen. Am Anfang hatte ich eigentlich null Interesse – das beschreibt es noch nicht ganz, es war eher eine intensivere Ablehnung als nur kein Interesse. Doch eines Tages rief mich Christian K., ein sehr lieber Freund aus Deutschland, an, der große Weingüter international geleitet hat, spannende Betriebe berät und immer am Puls der Zeit ist. Er fragte mich, wie es eigentlich mit alkoholfreiem Wein in Österreich aussieht, denn am deutschen Markt beginnt das mehr als nur zu boomen. Dieses Telefonat dauerte weit über eineinhalb Stunden und hat in mir etwas bewirkt. Gerade wenn Christian, der irrsinnig innovativ, aber auch ein kühler Rechner ist und nicht jeder vermeintlichen Chance hinterherjagt, sagt, dass da etwas passiert, sollte man das ernst nehmen.
So haben wir begonnen – nicht so strukturiert, wie ich hier aufgeschrieben habe, sondern eher nach dem Chaosprinzip – uns damit zu beschäftigen. Wir starteten mit der Recherche. Der Verkauf ist ein wichtiger Punkt, auf den ich später eingehen werde. Natürlich mussten wir uns auch mit dem Narrativ, der sinnstiftenden Geschichte, dem Branding und der Ausstattung beschäftigen. Dann kam die Produktion und wenn ich dann das Produkt habe, das PR-Marketing und letztendlich sind wir dann bereit für den Vertrieb und können das Produkt, den alkoholfreien Wein, an die Konsumenten schicken.
Die Recherche hat ergeben, dass es einen klaren Trend gibt: Der Alkoholkonsum unter Jugendlichen nimmt ab. Die jungen Leute leben bewusster, treiben Sport und haben ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein, das die gesamte Bevölkerung betrifft. Gerade die jungen Leute stehen unter extremem Druck und sind ständig auf der Bühne der sozialen Medien. Das führt dazu, dass sie mit Alkohol vorsichtiger umgehen. Auch soziale Gründe spielen eine Rolle. In der Gesellschaft ist es nicht mehr so akzeptiert, viel Alkohol zu trinken, besonders im geschäftlichen Umfeld. Selbst in unserer Branche, bei Weingütern, ist es nicht mehr akzeptiert, bei Abendveranstaltungen zu viel zu trinken.
Schwangere Frauen wollen ebenfalls nicht auf Genuss verzichten, was ein weiterer Faktor ist. All diese Dinge haben wir in der Recherche erkannt und festgestellt, dass der Trend zu weniger Alkohol aus verschiedenen Gründen zunimmt. Neben bewussterem Leben und Gesundheit gibt es weitere Gründe wie Religion, die aber in den meisten Fällen nicht dezidiert thematisiert werden.
Die Recherche führte uns zu verschiedenen Produktionsverfahren. Die Vakuum-Destillation ist ein Verfahren, das wir nutzen, es ist verhältnismäßig günstig, qualitativ jedoch überschaubar im Weinbereich. Ein weiteres Verfahren ist die Aromarückgewinnung mit dem System namens Flav Logic, entwickelt von einem deutschen Universitätsprofessor aus München. Es handelt sich um ein zweigeteiltes Verfahren: Zuerst wird der Wein normal produziert, dann erfolgt die Vakuum-Destillation, bei der bei niedriger Temperatur der Alkohol entzogen wird. Dabei gehen viele wertvolle Aromen verloren, die mit der Aroma-Rückgewinnung wieder aus dem entzogenen Alkohol gewonnen und dem entalkoholisierten Wein zugeführt werden.
Die Vakuum-Destillation geht relativ schnell, während die Aromarückgewinnung mehrere Tage dauert. Es gibt Anlagen für die Vakuum-Destillation in Österreich, aber die Aromarückgewinnung ist nur in Deutschland verfügbar. Dies führt zu hohen Kosten für Transport und das gesamte Verfahren.
Die Marktanalyse ergab, dass es im Lebensmitteleinzelhandel im Billigsegment alkoholfreien Wein gibt, der qualitativ jedoch überschaubar ist. Der Platzhirsch weltweit ist Torres aus Spanien. In Österreich muss der Bedarf in der Gastronomie geweckt werden, aber er ist vorhanden. Die Top-Sommeliers in Skandinavien akzeptieren alkoholfreie Speisenbegleitung in Sterne-Restaurants, während in Österreich noch eine gewisse Zurückhaltung herrscht.
Bevor wir uns weiter mit der Produktion befassten, traten wir in Kontakt mit einem großen Partner und verkauften das Produkt, bevor wir es hatten. Ich bin natürlich produktionsgetrieben, aber in diesem Fall war mir das Risiko zu groß. So haben wir sichergestellt, dass wir einen Partner und einen fixen Kontrakt haben.
Bevor wir uns um die Produktion kümmern konnten, mussten wir uns mit dem Branding und dem Narrativ auseinandersetzen. Auf der einen Seite stehen wir als Traditionsbetrieb seit 1683, auf der anderen Seite gibt es den entalkoholisierten Wein, was für manche wie ein Sakrileg erscheinen mag. Unser Weingut legt den Fokus auf Herkunft, Charakter und Stilistik, während alkoholfreier Wein oft als minderwertig angesehen wird. Die Frage war, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für alkoholfreien Wein gekommen ist. Mit Flav Logic haben wir die Qualität erreicht, die in der Fachwelt akzeptiert wird. Der Zeitpunkt war also richtig.
Natürlich gab es legistische Herausforderungen. Innerhalb der wenigen entalkoholisierten Weinproduzenten in Österreich sind wir in einem guten Austausch mit dem Ministerium und der Bundeskellereiinspektion. Entalkoholisierter Wein ist die richtige Bezeichnung, und es ist mittlerweile erlaubt, alkoholfreier Wein auf dem Etikett zu schreiben. Die Restsüße ist ein komplexes Thema, auf das ich jetzt nicht eingehen möchte. Es ist wichtig, die Herkunft zu kommunizieren und klarzustellen, dass alkoholfreier Wein nicht vollständig alkoholfrei ist. Mit Vakuumdestillation erreichen wir etwa 0,2 Volumenprozent Alkohol, mit Flav Logic liegt der Wert etwas höher bei 0,3 bis 0,4 Prozent, was kleiner als 0,5 Prozent kommuniziert werden muss.
Dann starteten wir die Produktion. Wir begannen mit 25.000 Litern, die nach Deutschland transportiert und dort entalkoholisiert wurden. Die Abfüllung fand zu diesem Zeitpunkt auch noch in Deutschland statt, da wir nicht wussten, dass alkoholfreier Wein in Österreich sensibel abgefüllt werden muss. Mittlerweile ist dies auch in Österreich möglich, aber es war eine logistische Herausforderung, die Produktion zu organisieren.
Unser aktuelles Sortiment umfasst auf der einen Seite Landhaus-Weine, die im Lebensmittel-Einzelhandel erhältlich sind, und auf der anderen Seite die Marke "Mayer am Pfarrplatz" mit Riesling alkoholfrei und einem prickelnden Sekt. Prickelnde Getränke funktionieren einfach besser, weil die Kohlensäure das fehlende Mundgefühl durch den fehlenden Alkohol kompensiert.
Wir sind kein klassischer bäuerlicher Betrieb, sondern eine 100% Stiftung. In der Breakout-Session erzähle ich gerne, wie man das, was wir hier aufgezogen haben, auf einen kleinen bäuerlichen Betrieb übertragen kann, um das Sortiment zu erweitern und neue Einkommensmöglichkeiten zu schaffen. Es muss nicht immer in großem Maßstab sein, sondern funktioniert auch im Kleinen.
Vielen Dank, Herr Lobner, für Ihre spannenden Ausführungen. Wir haben jetzt die Möglichkeit, in den Breakout-Sessions Fragen zu stellen.
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Herzlich willkommen! Ich hoffe, es war sehr informativ. Was wir jetzt noch ganz kurz und schnell machen möchten, meine Damen und Herren, ist, dass wir ein kleines Blitzlicht aus den Breakout-Sessions geben möchten, und zwar von den Fragerunden. Dazu bitte ich jetzt Tobias Fleidel als Ersten neben mir in der Kamera, dass er uns kurz erzählt, wie es bei ihm war. Was ist da passiert?
Tobias: Ja, es war sehr informativ mit Wolfgang. Wir haben die Themen intensiv behandelt, wie zeitintensiv das Ganze ist. Wolfgang hat erzählt, dass er sich absichtlich nicht zu sehr im Lebensmittelhandel engagiert hat, weil er seine Region beliefern will und natürlich auch der Preisdruck eine massive Rolle spielt. Er hat kurz erklärt, wie er dieses alkoholfreie Produkt herstellt. Er lässt den Vorgang in Deutschland durchführen, holt das Produkt zurück, bringt es nach Hause und führt die restlichen Verarbeitungsschritte selbst durch, inklusive Verkostung. Er macht das alles selbst, und wenn mal etwas nicht passt, korrigiert er es. Sehr sympathisch. Ich drücke Wolfgang die Daumen, und vielleicht schauen wir uns den Betrieb mal an.
Moderator: Super, ja, danke Tobias für deinen Eindruck und dein Feedback aus der Runde. Machen wir weiter mit Niederösterreich und dem Biohof Hofer. Johanna, bitte.
Johanna: Ja, leider ist uns die Zeit ausgegangen, und wir waren gerade dabei, Fragen zu beantworten. Es kamen sehr viele Fragen. Alex hat noch mal spannende und tiefgehende Informationen gegeben. Wir haben über Sirupmengen und Absatzmengen gesprochen. Er hat erklärt, dass der Sirupverkauf gerade anläuft und ein Wachstum zu erwarten ist. Wir haben darüber geredet, wie viel Sirup jährlich abgesetzt wird. Ein sehr spannendes und wichtiges Thema war die Lebensmittelkontrolle. Es kam die Frage, wie der Kontakt mit dem Lebensmittelinspektor war und woher man Informationen einholen kann. Alex hat einen umfassenden Einblick gegeben, wie das ablaufen kann, dass mal Proben genommen werden. Er hat auch erwähnt, dass er sich Infos und Tipps von Mitbewerbern geholt hat. Das möchte ich unterstreichen: Man sollte keine Scheu haben, andere Betriebe zu fragen, die ähnliche Sachen machen. Auf "Mein Hof – Mein Weg" findet man innovative Betriebe mit Kontaktdaten, die man nutzen kann. Ein kleiner Werbeblock. Wir haben auch darüber gesprochen, wie lange der Prozess gedauert hat, bis alles ins Laufen gekommen ist. Vielen Dank noch mal für den tiefgehenden Einblick. Eure Fragen haben wir leider nicht mehr alle beantwortet, aber es war sehr informativ. Vielen Dank.
Moderator: Danke, Johanna, für dein Blitzlicht. Machen wir weiter mit Wien, Weingut Meer am Fahrplatz. Marlies, bitte.
Marlies: Ja, auch wir hatten am Ende fast zu wenig Zeit, um alle Fragen zu beantworten. Am Anfang war es stiller, aber wir bekamen Einblicke in die Schwierigkeiten und die Strategie des Weinguts Meer am Fahrplatz. Eine der größten Herausforderungen ist, dass in Österreich das Produktionsverfahren zur Entalkoholisierung nicht vor Ort verfügbar ist. Man muss den Wein nach Deutschland transportieren, was kostspielig ist und zu einem Volumenverlust führt. Der Tipp von Herrn Lobner war, dass sich mehrere kleinere Betriebe zusammenschließen, um größere Mengen gemeinsam zu produzieren und zu vermarkten. Erfahrungswerte zur Lagerfähigkeit von alkoholfreiem Wein liegen bei etwa zwei Jahren. Das Weingut Meer am Fahrplatz macht das seit einem Jahr und wird in den nächsten Jahren auf eigene Erfahrungswerte zurückgreifen können. Spannend war auch, dass ein Teil der Produktion direkt in den LEH geht und ein anderer Teil stark in den Export nach Skandinavien und Korea, wo alkoholfreier Wein sehr gefragt ist. Der Weingut konzentriert sich dabei nicht nur auf Stammkunden, sondern möchte auch neue Zielgruppen erreichen. Das Weingut möchte zur Erhaltung der landwirtschaftlichen Kulturlandschaft beitragen und fordert andere Betriebe auf, sich ebenfalls zu trauen. Unsere Session war dann leider zu Ende, aber es wären sicher noch spannende Diskussionen geworden. Das war unser Beitrag aus Wien.
Moderator: Vielen Dank, Marlies, für deine Zusammenfassung und dein Blitzlicht. Wir sind dann schon am Ende unseres 14. Ideen-Ackers. Ein paar Hinweise für Sie noch. Ich habe meinen Bildschirm schnell freigegeben. Wenn Sie Ideen haben oder neue Wege gehen wollen, lassen Sie sich inspirieren. Es gibt Innovationsberater in den Bundesländern. Hier sehen Sie auch noch mal die Innovationsberater. Sie finden sie auf unserer Webseite meinhof-meinweg.at. Dort finden Sie auch Betriebsprofile. Johann Mossberg hat das vorhin gesagt, schauen Sie hinein, filtern Sie Betriebe heraus und lassen Sie sich inspirieren. Es gibt einen Ideen-Check auf der Webseite, den Newsletter können Sie dort auch abonnieren. Wir haben einen Podcast zum Thema alkoholfreie Getränke, den Sie bald hören können. Wir freuen uns auch über Ihr Feedback. Schreiben Sie uns Ihre Anregungen und Vorschläge. Ich sage herzlichen Dank an die Referenten für ihre Zeit und die Vorbereitung. Danke auch an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend. Dankeschön.

 

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