Start in die Landwirtschaft

Der Start in die Landwirtschaft beginnt mit der richtigen Planung und Vorbereitung auf die vielfältigen Herausforderungen des Berufs.

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Eine Neugründung bietet die Chance innovative Ideen umzusetzen, geht aber auch mit einer Vielzahl an rechtlichen, unternehmerischen und auch persönlichen Überlegungen einher. Dieser Menüpunkt gibt Ihnen einen ersten Überblick über die wichtigsten Themen, die mit dieser Tätigkeit verbunden sind.

Für Neueinsteigende in der Landwirtschaft haben wir zentrale Themen für einen erfolgreichen Start in die Landwirtschaft zusammengefasst.

  1. Praktische Erfahrungen sammeln: Bevor man einen vollständigen Umstieg wagt, ist es ratsam, praktische Erfahrungen in der Landwirtschaft zu sammeln. Dies kann zum Beispiel durch verschiedene Praktika, Hofbesuche oder der Teilnahme an landwirtschaftlichen Schulungen und Workshops erfolgen.
  2. Bilden und weiterbilden: Informieren Sie sich über die verschiedenen landwirtschaftlichen Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich. Es gibt spezialisierte Schulen, aber auch LFI-Kurse und Fortbildungen, die Neueinsteigenden hilfreiches Wissen vermitteln können.
  3. Regionale Gegebenheiten studieren: Jede Region hat ihre eigenen landwirtschaftlichen Besonderheiten und dementsprechende Möglichkeiten. Informieren Sie sich über die Bedingungen und Gegebenheiten vor Ort.
  4. Rechtliche und finanzielle Aspekte klären: Was sind die rechtlichen Rahmenbedingungen, einschließlich Genehmigungen und möglicher Fördermöglichkeiten in Ihrer Region? Setzen Sie sich mit den rechtlichen, aber auch den finanziellen Aspekten für den Einstieg in die Landwirtschaft auseinander. Auch ein möglichst realistisches Konzept zu erstellen ist ratsam.
  5. Betriebsführung und Management erlernen: Lernen Sie die Grundlagen des Betriebsmanagements, einschließlich Planung, Organisation und betriebswirtschaftlicher Aufzeichnungen. Gutes Management ist entscheidend für den Erfolg eines landwirtschaftlichen Unternehmens.
  6. Fachberatung suchen: Suchen Sie nach Fachberatern und Experten, die Ihnen bei spezifischen Fragen und Herausforderungen in der Landwirtschaft zur Seite stehen können, etwa die Innovations-, Rechts- oder BetriebswirtschaftsberaterInnen in Ihrer Landwirtschaftskammer.
  7. Netzwerken: Knüpfen Sie Kontakte zu anderen Landwirten und landwirtschaftlichen Organisationen in deiner Region. Netzwerken ermöglicht den Austausch von Wissen, Erfahrungen und Unterstützung.
  8. Nachhaltigkeit leben: Achten Sie bei Ihrem Vorhaben auf Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und Ressourcenschutz.
  9. Offenheit und Lernbereitschaft zeigen: Bleiben Sie offen für neue Erfahrungen und lernen Sie kontinuierlich dazu. Seien Sie sich bewusst: Die Landwirtschaft ist einem laufenden Wandel unterworfen, die eine kontinuierliche Bereitschaft zur Weiterentwicklung erfordert.
  10. Ausdauernd sein: Der Einstieg in die Landwirtschaft kann natürlich auch Herausforderungen mit sich bringen. Es ist wichtig, geduldig zu sein und sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen.

 

Zu Beginn stellt sich natürlich die zentrale Frage: Wie sieht Ihr Vorhaben aus? Was wollen Sie tun? Wofür „brennen“ Sie?

Um die Bereiche zu identifizieren, die Ihrer Leidenschaft in der Landwirtschaft entsprechen, haben wir ein paar hilfreiche Fragen gesammelt. Er kann als ihr persönlicher Leitfaden dienen.

Was fasziniert mich an der Landwirtschaft?

Welche Aspekte der Landwirtschaft mich besonders an? Ist es die Arbeit mit Tieren, der Anbau von Pflanzen, die Verbindung zur Natur oder etwas anderes?

Welche Erfahrungen habe ich bereits gemacht?

Wie ist es mir dabei ergangen?

Was sind meine persönlichen Interessen und Werte?

Wie können diese Interessen und Werte mit der Landwirtschaft in Verbindung gebracht werden?

Welche landwirtschaftlichen Themen, Tätigkeiten, Betriebszweige interessieren mich?

Erkunde verschiedene landwirtschaftliche Themen wie biologischer Landbau, nachhaltige Tierhaltung, moderne Agrartechnologien oder innovative Anbaumethoden. Finde ich bestimmte Themenfelder besonders spannend?

Welche Vision habe ich für meine Zukunft in der Landwirtschaft?

Welche Ziele möchte ich mit und auf meinem Hof erreichen?

Was sind meine Stärken und Fähigkeiten?

Welche Stärken und Fähigkeiten bringe ich mit wie können diese in der Landwirtschaft eingesetzt werden?

Bin ich bereit, mich laufend weiterzubilden und mich neuen Herausforderungen zu stellen?

Die Landwirtschaft entwickelt sich ständig weiter. Bin ich bereit mich laufend fortzubilden und neuen Herausforderungen zu begegnen?

 

Diese Fragen können helfen, Klarheit über Ihre Leidenschaften im Bereich der Landwirtschaft zu gewinnen und die für Sie passende Richtung einzuschlagen. Es ist wichtig, ehrlich zu Ihnen selbst und offen für die Vielfalt der Möglichkeiten, die die Landwirtschaft bietet, zu sein.

Der Einstieg in die Landwirtschaft ist oft mit erheblichen, nicht zu unterschätzenden Kosten verbunden. Diese Kosten können beispielsweise durch eine Hofübernahme entstehen, aber sie können auch durch notwendige Investitionen verursacht werden.

 

Vor allem wenn die Landwirtschaft im Haupterwerb betrieben werden soll, geht sie oft mit dem finanziellen Risiko einher, die Festanstellung aufzugeben und dann tatsächlich von den Einkünften aus der Landwirtschaft leben zu können. Um das zu erreichen, müssen Sie ein entsprechend bedarfsgerechtes Einkommen erwirtschaften.

 

Dazu sollten Sie frühestmöglich ein betriebswirtschaftliches Konzept über die geplante Tätigkeit erstellen, welches folgende Fragen beantwortet:

  • Welche Betriebszweige denken Sie an und in welchem Umfang wollen Sie diese betreiben?
  • Welcher Umfang an Flächenausstattung benötigen Sie und ist dieser vorhanden?
  • Sind die baulichen Voraussetzungen geeignet, ist der Standort passend?
  • Wo besteht Investitionsbedarf? Wie werden diese Investitionen finanziert?
  • Wo werden die Produkte vermarktet und zu welchem Preis?
  • Welche Produktionsleistungen können erzielt werden?
  • Mit welchem Einkommen rechnen Sie im Durchschnitt? Wie hoch ist Ihr Privatverbrauch?
  • Wie viele Arbeitskräfte (unbezahlte und bezahlte) stehen dem Betrieb zur Verfügung?

 

Tipp: Zu Beginn ist es meistens schwierig all diese Fragen im Detail zu beantworten. Es kann hilfreich sein, erste Schritte in der Umsetzung der Idee zu wagen und diese behutsam zu testen. Dieses Testen erlaubt weitere Informationen zu sammeln und so obenstehende Fragen zunehmend zu beantwortet werden. Unser Innovationskompass gibt dazu weitere Hilfestellung.

 

Idealerweise betrachten Sie im Zuge des Konzeptes verschiedene Szenarien, die unterschiedliche Schwankungsbreiten abdecken. Dies ist vor allem wertvoll, wenn Sie Neueinsteiger*in sind und noch über keine eigenen Erfahrungswerte mit bestimmten Betriebszweigen verfügen.

 

Auf Basis dieser Erkenntnisse können Sie Überlegungen zur Betriebsausrichtung und zur Frage, ob der Betrieb im Haupt- oder Nebenerwerb geführt werden soll, führen.

 

Unterstützend können Sie Erfahrungswerte aus Internetdeckungsbeiträgen oder den Auswertungen der Betriebsdaten freiwillig buchführender Landwirt*innen für den Grünen Bericht verwenden.

Landwirtschaftliche Betriebe werden oftmals durch einen Übergabevertrag, durch Erbschaft oder über einen Leib- oder  Zeitrentenvertrag weitergegeben. Wenn Sie keinen Grund besitzen oder Erweiterungen anstreben, stellt sich die Frage ob Sie landwirtschaftliche Nutzfläche pachten oder kaufen.

 

Die Pacht ist eine individuelle Vereinbarung zwischen Pächter*in und Verpächter*in. Es gelten auch mündliche Verträge. Rechtssicherheit gewährleistet aber nur ein schriftlicher Pachtvertrag (§§ 1053ff ABGB).

 

Beim Kauf gilt es auf die jeweiligen Ländervorschriften zum Grundverkehrsgesetz zu achten. Diese sind unter https://www.ris.bka.gv.at/ auffindbar. Im Kaufvertrag (§§ 1090ff ABGB) einigen sich der/die Verkäufer*in und Käufer*in zur Zahlung des Kaufpreises. Die Übertragung des Eigentums erfolgt durch die Einverleibung im Grundbuch.

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