Trend zu pflanzlicher Ernährung
Pflanzenbasierte Ernährung ist aktuell einer der wichtigsten Food-Trends. Dabei rücken pflanzliche Lebensmittel immer mehr in den Fokus der Ernährung, diese Entwicklung wird auch zukünftig weiter zunehmen. Gemäß einer neuen Studie (2023) des EU-Projektes „Smart Protein" (www.smartproteinproject.eu) sind in Österreich 48% Allesesser, 37% Flexitarier (überwiegend vegetarische Ernährung, selten werden Fleisch und Fisch konsumiert), 5% Pescetarier (kein Fleisch, Fisch und Meerestiere schon), 6% Vegetarier (kein Fleisch und Fisch), und 4% Veganer (keine tierischen Produkte). Gegenüber der „Smart Protein"

51% der befragten Österreicher:innen geben an, ihren Fleischkonsum reduzieren zu wollen. Beweggründe dafür sind Gesundheit (47%), Tierwohl (31%) und Umweltschutz (27%). Besonders beliebte pflanzliche Produkte, welche mindestens einmal pro Woche konsumiert werden, sind Hülsenfrüchte (49%), Pflanzendrinks (32%), pflanzliche Joghurts (28%), pflanzlicher Käse-Ersatz (23%), Quinoa (21%) und verarbeitete Sojabohnen in Form von Tofu (20%) und Tempeh (16%).
Bei den beliebten pflanzlichen Produkten ist auffallend, dass die Mehrheit davon einen hohen Proteinanteil hat. Dies ist naheliegend, da Personen, welche keine oder kaum tierische Produkte essen, besonders auf den Konsum ausreichend alternativer Eiweißquellen achten müssen.
Pflanzliche Eiweißprodukte
Hülsenfrüchte sind vielen als pflanzliche Proteinquelle bekannt. Hülsenfrüchte haben zudem eine wichtige Bedeutung in der Fruchtfolge aufgrund ihrer stickstoffbindenden Wirkung. Doch nicht nur Hülsenfrüchte liefern pflanzliches Eiweiß, auch in Getreide und Pseudogetreide findet man beachtliche Mengen an wertvollem Protein. Beispielhaft hervorzuheben sind hierbei Amaranth, Dinkel, Quinoa, Hafer und Hirse. Auch Nüsse, Samen und Kerne, primär als Fett-Lieferanten bekannt, haben je nach Art einen hohen Proteinanteil, dazu zählen u.a. Kürbiskerne, Hanfsamen und Sonnenblumenkerne.
Chance für regionale pflanzenbasierte Produkte
Eine wesentliche Motivation den Fleischkonsum zu reduzieren ist der Umweltschutz (27%). Umweltschutz bedeutet immer auch kurze Transportwege. Die Zielgruppe für pflanzenbasierte Produkte legt daher auch Wert auf Regionalität, was für heimische Produkte ein Marktpotential verspricht.
Wer bei pflanzlichen Rezepten sofort an einen Bohnen Eintopf denkt, der darf beruhigt sein: es gibt mittlerweile eine Vielzahl an pflanzlichen Rezepten. Rezepte zu „veganisieren" liegt übrigens genauso im Trend und wird „Veganizing Recipes" genannt. Hier geht es darum für traditionelle Gerichte vegane Rezepte zu kreieren. Eine Vielzahl veganer Rezepte finden sie bei veganuary.com.
Bei der Entwicklung pflanzenbasierter Produkte sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Auch für die Jause gibt es Alternativen vom Acker. Aus heimischen Kichererbsen kann, mithilfe von ein paar weiteren Zutaten, im Handumdrehen ein cremiger, proteinreicher Hummus werden – als Aufstrich aufs Brot oder für Gemüsesticks zum Dippen.
Der im Trendradar 8 dargestellte Trend der „Snackification" – Häppchen essen - ist ebenso für pflanzliche Produkte relevant. Empfehlenswert für pflanzliche Produkte ist daher: regional & fertig zum Essen.
Welche regionalen pflanzlichen Eiweißprodukte sind bereits erfolgreich?